PROJEKTINHALTE
Vertrauen, Daten und Privatsphäre im Job?
Big Data kann Unternehmen produktiver und smarter machen. Schweizer Unternehmungen setzen daher zunehmend neue Techniken ein, um die Performance ihrer Mitarbeitenden zu erhöhen. Doch solche Techniken können das Vertrauen in den Arbeitgeber zerstören. Wir wollten zeigen, wie man dies vermeiden kann.
Zudem weckt Big Data viele Hoffnungen: Es soll Unternehmungen produktiver, transparenter und flexibler machen. Im Human Resources Management sind Big-Data-Analysen zunehmend gefragt, weil sie Unternehmungen erlauben, die Performance ihrer Mitarbeitenden besser zu kontrollieren. Doch neben vielen Chancen birgt Big Data am Arbeitsplatz auch Risiken. So kann die übermässige Kontrolle der Mitarbeitenden zu einem Vertrauensverlust führen, welcher die wirtschaftlichen Vorteile von Big Data zunichtemacht.
Unser NFP75 Projekt beantwortete daher folgende Fragen:
• Welche Big-Data-Methoden setzten Schweizer Unternehmen während des Untersuchungszeitraums bereits im Personalmanagement ein?
• Inwiefern fördern oder beschädigen diese das Vertrauen in den Arbeitgeber?
• Welches Verbesserungspotenzial gibt es aus personalwirtschaftlicher, ethischer und juristischer Perspektive?
Wir suchten den Dialog mit der Praxis und führten empirische Untersuchungen mit verschiedenen Methoden durch, u.a. Fallstudien, eine grosse Umfrage unter Schweizer Unternehmen sowie Feldexperimente.
Unsere Arbeit gliederte sich in vier Phasen: 1. Zunächst bauten wir ein Schweizer Netzwerk von Praxis-Partnern auf, in dem alle relevanten Stakeholder vertreten waren. 2. In einer gross angelegten Umfrage unter Schweizer Unternehmen ermittelten wir, wie im Untersuchungszeitraum Big Data am Arbeitsplatz eingesetzt wurde. 3. Detaillierte Fallstudien ermittelten dann „best practices“. 4. Aus den Daten erstellten wir ein Modell, welches wir schlussendlich testeten und im Dialog mit der Praxis weiterentwickelten.
Viele Aspekte unseres Projektes waren innovative Pionierleistungen: Es gab bis zum Beginn unserer Untersuchungen keine belastbaren Daten darüber, wie Schweizer Unternehmungen Big-Data-Methoden im Personalmanagement einsetzten. Das Thema Vertrauen spielte dabei eine Schlüsselrolle. Ausserdem wurden ethische und juristische Aspekte in diesem Kontext bis dahin ignoriert. Unsere Forschung stärkte mit ihrer interdisziplinären Perspektive den Wissenschafts-Standort Schweiz und war gleichzeitig höchst relevant für die Praxis.
PROJEKTÜBERBLICK
Unser NFP75 Projekt war ein Gemeinschaftsprojekt des Forschungsinstituts für Arbeit und Arbeitswelten (FAA-HSG) und dem Institut für Wirtschaftsethik.
Es gliederte sich über einen Zeitraum von drei Jahren in folgende vier Projektphasen:
DAS PROJEKTTEAM
Prof. Dr. Antoinette Weibel, Prof. Dr. Isabelle Wildhaber, Dr. Christoph Schank, Dr. Ulrich Leicht-Deobald, Dr. Simon Schafheitle, Dr. Gabriel Kasper, Dr. Isabel Ebert.
Bei diesem Projektteam liegt auch das Copyright für die obige Grafik.
Literatur zu den aus dem Projekt gewonnenen Erkenntnissen:
SNF NFP 75 ON PEOPLE ANALYTICS
(PDF zum Download)
31. August 2021 - Ein Jahrhundertwerk wurde fertiggestellt! Der Berner Kommentar, der seit über 75 Jahren nicht mehr revidiert worden war, erfuhr durch die beiden Autorinnen Isabelle Wildhaber und Sevda Dede eine umfassende Revision. Diese jahrelange Arbeit wurde mit einer Feier in Zürich anlässlich der Neuerscheinung im Stämpfli Verlag Bern gebührend gefeiert. Allen Beteiligten und insbesondere auch dem Verlag danken wir sehr für die gelungene Zusammenarbeit.
Hier geht es zum Beitrag auf dem LinkedIn-Profil von Isabelle Wildhaber.